Weiße Seide, italienische Mode, Angelina Jolie.

Aber was verbindet die Traumfabrik Hollywood mit dem Alltag in Neapel?

Und was hat das wiederum mit italienischer Literatur zu tun?

Das klären wir jetzt bei 2 Minuten Wissen.

In der aktuellen Bestseller-Literatur werden oft auch Probleme des wirklichen Lebens aufgegriffen und in den Plot eingebaut.

Arbeitsalltag, Klimawandel, Umweltschäden, Kriminalität, Migration, städtische Lost Places.

Das sind nur einige der Themen, die in der italienischen Narrativik, genauer in der italienischen Gegenwartsliteratur, verhandelt werden.

In dem Bestseller Gomorrha, zum Beispiel, hat Roberto Saviano anhand der großen italienischen Modemarken die Schattenwirtschaft der Camorra in Neapel aufgedeckt.

In Gomorrha geht es also nicht um eine fiktive Welt, sondern um real existierende Vorgänge rund um das organisierte Verbrechen.

Mithilfe von originalen Verhörprotokollen der Polizei zeigt er zum Beispiel, wie die großen italienischen Modemarken in Neapel arbeiten lassen.

Nämlich in Betrieben, die vom organisierten Verbrechen kontrolliert werden.

Und so trägt am Ende Angelina Jolie Kleidung, die nachweislich von neapolitanischen Schneidern unter dubiosen Bedingungen gefertigt worden ist.

Aber auch schon in älteren Texten stellt sich die Frage nach dem Verhältnis zwischen Literatur und Wirklichkeit.

Wie zum Beispiel erlebte Giovanni Boccaccio die Situation der Pestpandemie im Mittelalter, die er zu Beginn des Decameron beschreibt.

Während der sogenannten Postmoderne hatte man sich von der Wirklichkeit abgewendet und sich eher spielerisch

mit der Selbstbezüglichkeit von Texten auseinandergesetzt.

Mittlerweile ist man wieder an dem Punkt, an dem man sich damit beschäftigt, wie heutige Ereignisse die Literatur und Realitätsreflexion beeinflussen.

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